Fett hat von allen Nährstoffen den höchsten Brennwert. Es ist ein Geschmacksträger und außerdem lebensnotwendig, denn einige Vitamine sind nur fettlöslich und könnten ohne Fett gar nicht vom Körper verwertet werden – wie immer macht die Dosis das „Gift“. Allerdings hat ein Gramm Fett doppelt soviele Kalorien wie ein Gramm Kohlenhydrate. Es gibt gesättigte, ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, wobei die beiden letzteren eine wichtige Rolle im Organismus spielen. Gehärtetes Fett, das bei der industriellen Herstellung beispielsweise von Margarine entsteht, bildet gesättigte Fettsäuren und ist für den Körper schlechter verwertbar als beispielsweise die vielgelobten Omega-3-Fettsäuren aus pflanzlichen Ölen oder Fisch.
Ohne Fett ist nicht gleich ohne Kalorien
Vielen Verbrauchern ist bereits bekannt, dass nicht immer das drin ist, was auf der Packung steht. Vermeintliche Diät-Produkte „ohne Fett“ enthalten eben andere, oftmals künstlich hergestellte Stoffe als Geschmacksträger – oder einfach nur mehr Zucker. Doch auch bei zuckerreduzierten Lebensmitteln heißt es genau hinsehen. Wenn man nicht schon Diabetiker und darauf angewiesen ist, sollte man sich umfassend über Süßstoffe informieren.
Aspartam beispielsweise steht im Verdacht, Diabetes erst auszulösen, hier muss noch weiter geforscht werden. Immer mehr Hersteller, zum Beispiel von Nahrungsergänzungen für Sportler, bieten neuerdings auch aspartamfreie Produkte an. Süßstoff ist nicht gleich Süßstoff. Es lohnt sich, sich einmal tiefer damit zu befassen.
Oft wird auch mit der „Süße aus Früchten“ geworben. Sie müssen nicht zum Mikroskop greifen, wir sagen Ihnen den Unterschied: Fruchtzucker (Fructose) ist molekular gesehen das gleiche wie (Trauben-)Zucker (Glucose), ordnet sich jedoch anders an. Ob Sie nun Trauben- oder Fruchtzucker zu sich nehmen – Sie nehmen Kohlenhydrate zu sich.
Ungefähr 4 Kalorien sind in einem Gramm Fruchtzucker enthalten. Fruchtzucker wird im Körper unabhängig vom Insulinhaushalt verwertet, daher dauert es länger, bis ein Sättigungsgefühl sich einstellt. Er ist nicht besser für den Stoffwechsel oder die Zahngesundheit als der herkömmliche Traubenzucker. Nichtsdestotrotz sind frische Früchte ein wesentlich gesünderer süßer Snack als Schokoriegel oder Gebäck, denn sie enthalten sekundäre Pflanzenstoffe, Spurenelemente und Vitamine, die in anderen Süßigkeiten fehlen!
Dickmacher stecken auch in Getränken
Milch ist gesund? Sie enthält neben Fett auch Milchzucker und ist damit nicht als Getränk für einen schlanken Lebensstil geeignet. Außerdem löscht sie den Durst nicht wirklich. Ein Glas (200 ml) Milch ist mit ca. 140 Kalorien eine kleine Mahlzeit. Softdrinks wie Cola stehen schon länger in der Kritik, und das zu Recht. Der Zucker-Koffein-Cocktail regt zuerst den Stoffwechsel an, dann kommt ein Tief. Zuckerfreie Varianten enthalten künstliche Süßstoffe, die wie oben erwähnt auch in den Insulinhaushalt eingreifen können.
Wer abnehmen will, sollte grundsätzlich auf die süßen Getränke verzichten. Zwar haben Fruchtsäfte oft einen genauso hohen Zuckergehalt wie Softdrinks, enthalten aber keine Zusatzstoffe. Trotzdem ist Wasser – ob mit oder ohne Kohlensäure – immer noch das beste Getränk! Vorsicht auch bei Alkohol: Eine Studie des Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke weist darauf hin, dass Menschen mit erhöhtem Konsum von Alkohol mehr Fett im Bauchbereich speichern, was wiederum als schädlich für Herz und Kreislauf nachgewiesen wurde und sogar Krebs begünstigt.
Konkrete Ratschläge: so vermeiden Sie versteckte Kalorien und Fette
Paniertes und Frittiertes meiden – die Panade saugt das Fett förmlich auf. Naturbelassene Kartoffeln sind Pommes frites oder Kroketten vorzuziehen. Auch Fertiggerichte können sich als wahre Kalorienbomben entpuppen!
Greifen Sie bei Wurst, Käse und Milchprodukten auf die fettärmeren Varianten zurück. Ersetzen Sie beispielsweise Hackfleisch oder Bauchspeck durch Geflügel oder Steak und Salami, Leberwurst und Fleischwurst durch gekochten Schinken, Puten- oder Hähnchenbrustaufschnitt, Sülzen oder kalten Braten.
Thunfisch in eigenem Saft stellt eine gute Alternative zu Thunfisch in Öl dar. Verwenden Sie Mager- statt Sahnequark, Buttermilch und fettarme Milch mit einem Fettanteil von 1,5 Prozent statt Vollmilch, fettarmen Joghurt statt Vollmilchjoghurt und saure Sahne statt Crème fraîche. Eine gute Alternative zu Sahne stellt beispielsweise Dickmilch oder Sauerrahm dar. Achten Sie beim Käsekauf zudem auf die Fettstufe.
Ersetzen Sie beim Kochen tierische Fette durch hochwertiges pflanzliches Öl, wie beispielsweise Rapsöl. Es liefert wichtige Nährstoffe wie Vitamin E sowie einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die eine große Rolle bei der Vorbeugung koronarer Herzkrankheiten spielen.
Verwenden Sie anstelle von Sahne oder Mehlbutter püriertes Gemüse oder eine zerdrückte Kartoffel zum Binden von Soßen. Sie erhalten so Sämigkeit und Geschmack, sparen jedoch eine Menge Fett. Als Ersatz für Margarine kann auch mal Tomatenmark, Senf, Magerquark, saure Sahne, fettreduzierter Frischkäse oder Hüttenkäse verwendet werden.
Geben Sie Vollkornbrot und -brötchen den Vorrang vor Croissants. So tun Sie nicht nur etwas für Ihr Fettkonto, sondern nehmen auch reichlich Vitamine, Mineralstoffe und Ballaststoffe auf. Getreide, Nudeln und Reis enthalten nur Spuren von Fett und sind deshalb ein wesentlicher Bestandteil einer ausgewogenen Ernährung.
Falls Sie nicht auf Süßigkeiten verzichten können oder wollen, sollten Sie auch hier die fettärmeren Varianten bevorzugen. Naschen Sie lieber Gummibärchen und Lakritze statt Schokolade oder Russisch Brot statt Kekse. Gleiches gilt für Knabbereien. Also beispielsweise lieber Salzstangen statt Chips verzehren.
Bei Kuchen sollten Sie solchen aus Hefeteig den Vorrang vor Varianten aus Blätter-, Rühr- oder Mürbeteig geben. Anstelle von Sahneeis ist Fruchteis eine leckere und fettarme Alternative. Mousse-Desserts sollten Sie durch Sorbets oder rote Grütze ersetzen, um große Mengen an Fett einzusparen.
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