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Das Essen unserer Vorfahren

Ackerbau und Viehzucht

Die Haltung von Nutztieren zur Schlachtung machte die mühsame und zeitaufwendige Jagd auf Großwild für unsere Vorfahren zunehmend überflüssig. Der großflächige Anbau und die systematische Züchtung von Gräsern, also Getreide, und die anschließende Verarbeitung der Samen zu Mehl vereinfachte, teilweise aber auch verkomplizierte die Lebensweise der Menschen erheblich.

Der älteste Brotfund stammt aus der Feuersiedlung von Twann im Kanton Bern in der Schweiz und wird der Cortaillod-Kultur um 3700 v. Chr. zugeschrieben. Das Brot war bereits gesäuert und wurde entweder in einer Feuerstelle gebacken oder mit Asche bedeckt.

Verschiedene Faktoren forderten die Menschen heraus, neue Geräte und Methoden für die Landwirtschaft zu erfinden und sich so ständig weiterzuentwickeln. Plötzlich wurden Überschüsse produziert, die auf Märkten getauscht und schließlich (mit Hilfe von Geld) bewertet und verkauft wurden. All dies legte den Grundstein für unsere moderne Zivilisation.

Der Warenaustausch fand über immer größere Entfernungen statt, ganze Seefahrernationen spezialisierten sich auf einzelne Produkte und Erzeugnisse, um die sogar Kriege geführt wurden und die sich über die ganze Welt verteilten. Mais und Kartoffeln beispielsweise stammen ursprünglich aus Südamerika, sind aber aus dem europäischen Speiseplan nicht mehr wegzudenken, und ohne Kaffee möchte heute kaum noch jemand leben.

In verschiedenen Gräbern unterschiedlicher Völker wurden Artefakte gefunden, die nicht aus derselben Region stammen wie die Menschen, die dort bestattet wurden. Der Fernhandel war schon in der Antike ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Die Römer nutzten die Ausdehnung ihres Reiches für genau diese Zwecke und exportierten zum Beispiel ihr mediterranes Olivenöl, das auch bei uns in der Neuzeit sehr beliebt ist, in kunstvollen Amphoren bis in die entlegensten Winkel ihres riesigen Reiches. Auch der Anbau von Weintrauben fand weite Verbreitung, denn überall schätzte man schon immer einen guten Tropfen zum Essen.


Ganz andere Verhältnisse

Die Menschen der Megalithzeit, auch Steinzeit genannt, nahmen viel Eiweiß in Form von Fleisch, Fisch und Nüssen bzw. Samen zu sich. Sie sammelten auch Gemüse und Früchte, die einen niedrigen glykämischen Index haben. Man muss jedoch bedenken, dass es bis vor einiger Zeit nicht einmal Wagen mit Rädern gab und alle Gegenstände des täglichen Lebens von Hand hergestellt wurden, d.h. man war ständig in Bewegung.

Unsere Vorfahren haben sich also viel mehr bewegt als wir heute. Sie mussten zum Teil körperlich schwer arbeiten - nicht nur in der Steinzeit, sondern je nach Land/Region bis ins 20. Jahrhundert. Sie verbrauchten also wesentlich mehr Energie als wir heute und ernährten sich überwiegend von Rohkost. Außerdem mussten sie das Wasser zu ihren Höhlen und Hütten schleppen, was ebenfalls viel Energie kostete. Erst später bauten sie Aquädukte und Wasserleitungen.


Noch weiter zurück

Vor etwa vier Millionen Jahren ernährten sich die Vormenschen in Afrika von Früchten, Kräutern und Samen, aber auch von Insekten und Eiern. Frittierte Heuschrecken gelten in manchen Ländern noch heute als Delikatesse, sie enthalten viel Eiweiß und schmecken besser als man denkt.

Ernst Probst schätzt in seinem Buch „Rekorde der Urmenschen“, dass der erste Braten vor etwa 1,4 Millionen Jahren von den afrikanischen Frühmenschen gegessen worden sein muss, da sie bereits das Feuer beherrschten und nutzten. Die Zubereitung von Nahrung mit Hilfe des Feuers eröffnete den Menschen völlig neue Möglichkeiten der Ernährung.

Durch die Veränderung der chemischen Zusammensetzung wurden auch im Körper Prozesse angeregt, die entscheidend zur Entwicklung des Gehirns, des Verdauungsapparates, aber auch der Kauwerkzeuge (Kiefer und Zähne) beitrugen. Die gesamte Kopfform veränderte sich durch die veränderte Ernährung. Wir wären nicht das, was wir heute sind, wenn unsere Vorfahren nicht irgendwann beschlossen hätten, ihre Nahrung zu kochen und über dem Feuer zuzubereiten.

Je mehr Gemüse und Früchte systematisch angebaut wurden, desto geringer wurde der Fleischanteil in der Ernährung. Die erste Salzgewinnung zum Würzen von Speisen wird auf etwa 8000 v. Chr. geschätzt. Die Aufnahme von Natrium und Chlor wurde durch den geringeren Fleischkonsum reduziert, so dass die Verwendung von Salz nicht nur eine geschmackliche Entwicklung war, sondern in gewisser Weise auch gesundheitliche Gründe hatte.

Bereits um 6000 v. Chr. wurden in Vorderasien Ziegen und Rinder als Haustiere gehalten. Paläozoologen zufolge gaben diese Rassen jedoch nur wenig Milch. Dem Menschen gelang es, die Rassen durch systematische Züchtung so zu verändern, dass sie mehr Milch gaben und damit die Grundlage für die Herstellung verschiedener Milchprodukte schufen.



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